09.10.2017 |
von DI Karl Schuster
Klimafitter Wald: Welche Baumarten profitieren?
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2017.10.04%2F1507111865124688.jpg]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image//2017.10.04/1507111865124688.jpg?m=MzYzLDI3Mg%3D%3D&_=1507111973)
Die Rotbuche wird in Zukunft in den Tieflagen zwar zu warme Verhältnisse vorfinden, dafür aber in höhere Lagen vordringen. Trotz derzeitiger Vermarktungsprobleme wird sie eine bedeutendere Rolle im Klimawandel spielen. Sinnvoll ist ein Voranbau in Horsten von 1.000 m2 mit einem Quadratverband von einem bis 1,5 Metern von unter sich auflösenden Fichtenbeständen im sub- und tiefmontanen Bereich.
Stiel- und Traubeneiche
Die Stieleiche wird vor allem auf sehr schweren Lehmböden (Pseudogleye) in Mittel-, Unterhängen und Ebenen eine größere Rolle spielen. Die Traubeneiche ist eher auf trockenen bis mäßig frischen, leichteren Oberhang- und Kuppenstandorten spezialisiert. Die Eichen können auf Freiflächen in Trupps von rund 25 Pflanzen im Verband von einem Quadratmeter eingebracht werden. Die Eichen werden auch in höhere Lagen vorstoßen, wenn das Klima wärmer wird.
Auf dem richtigen Standort mit der richtigen Pflege haben Stiel- und Traubeneichen entsprechende Wuchs- und damit auch Wertleistung. Ein Zuwachs von rund einem Zentimeter pro Jahr ist möglich ohne qualitative Probleme.
Auf dem richtigen Standort mit der richtigen Pflege haben Stiel- und Traubeneichen entsprechende Wuchs- und damit auch Wertleistung. Ein Zuwachs von rund einem Zentimeter pro Jahr ist möglich ohne qualitative Probleme.
Weißtanne
Die Weißtanne hat ein tiefgehendes Wurzelsystem. Sie kann daher den Boden gut aufschließen und tiefere Wasserreserven nutzen. Sie verbraucht aber etwas mehr Wasser, da sie meist eine große Krone mit einem verschwenderischen Nadelvolumen besitzt. Sie vermag schwere Lehmböden zu durchwurzeln und gilt als besonders sturmfest. Sie ist die zuwachsstärkste heimische Baumart, aber in der Verjüngung stark vom Wild gefährdet. Die Weißtanne ist an wärmere Bedingungen gut angepasst. Sie ist bis nach Südeuropa verbreitet und hat daher wahrscheinlich eine bessere Anpassung an eine Klimaerwärmung.
Kiefer
Die Kiefer wird wieder an Bedeutung gewinnen, da sie dürreresistenter ist und mit trockenen Verhältnissen besser zurechtkommt als die Fichte. Aus diesem Grund sollte man schöne Kiefern bei Pflegemaßnahmen fördern, um eine gute Ausgangssituation für eine künftige Naturverjüngung zu haben. Auf extremen Standorten ist aber selbst die Kiefer gefährdet, da viele Schädlinge auf sie spezialisiert sind.
Douglasie
Die Douglasie ist geeignet für Mittel-, Oberhänge und Kuppen auf leichten bis mittelschweren Böden unter 800 Metern Seehöhe. Die Böden sollten mäßig frisch bis trocken, auf jeden Fall kalkfrei sein, nicht anmoorig und nicht zu schwer und nicht zu dicht.
Die Douglasie wird in Zukunft die Fichte auf vielen Standorten in den Tieflagen ersetzen und zu einer sehr wichtigen Wirtschaftsbaumart werden. Das Holz ist lärchenähnlich mit zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten für den Innen- und Außenbereich. Zu große Reinbestände sollte man vermeiden. Wenn möglich sollten Mischbaumarten aus der Naturverjüngung in die Anbaukonzepte integriert werden.
Die Douglasie wird in Zukunft die Fichte auf vielen Standorten in den Tieflagen ersetzen und zu einer sehr wichtigen Wirtschaftsbaumart werden. Das Holz ist lärchenähnlich mit zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten für den Innen- und Außenbereich. Zu große Reinbestände sollte man vermeiden. Wenn möglich sollten Mischbaumarten aus der Naturverjüngung in die Anbaukonzepte integriert werden.