09.01.2019 |
von DI Monika Gstöttinger
Keine Angst vor Frischluft im Kälberstall!
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Der Winter ist da und die Atemwegsprobleme in unseren Kälberställen nehmen wieder zu.
Kaum hört man ein Kalb husten werden die Schoten dicht gemacht! Auf keinen Fall darf Zugluft an die Kälber kommen. Wichtig ist, die Kälber vor Zugluft zu schützen. Dennoch muss ein Mindestmaß an Luftwechsel stattfinden können auch im Kälberstall. Denn genauso schlimm wie Zugluft wirkt sich die keimbelastete und Schadgas angereicherte feuchte Luft auf Dauer auf die Atemwege der Kälber aus.
Viele Kälber husten nicht, weil sie sich erkältet haben, sondern weil die Luft im Stall schlecht ist!
Kaum hört man ein Kalb husten werden die Schoten dicht gemacht! Auf keinen Fall darf Zugluft an die Kälber kommen. Wichtig ist, die Kälber vor Zugluft zu schützen. Dennoch muss ein Mindestmaß an Luftwechsel stattfinden können auch im Kälberstall. Denn genauso schlimm wie Zugluft wirkt sich die keimbelastete und Schadgas angereicherte feuchte Luft auf Dauer auf die Atemwege der Kälber aus.
Viele Kälber husten nicht, weil sie sich erkältet haben, sondern weil die Luft im Stall schlecht ist!
Der Betrieb Friedrich Seiringer aus Seewalchen hat vor ein paar Jahren einen neuen Kälberstall mit Entwöhnungsboxen an seinen Milchviehstall angebaut, ein hoher Stall mit viel Luftvolumen und Licht.
Er ist arbeitswirtschaftlich durchdacht neben dem Melkstand angeordnet und maschinell entmistbar. Dennoch war der Betrieb mit der Tiergesundheit in diesem Stall bislang nicht zufrieden.
Die Kälber husteten im Winter und mehrmals musste bereits Grippe behandelt werden.
Er ist arbeitswirtschaftlich durchdacht neben dem Melkstand angeordnet und maschinell entmistbar. Dennoch war der Betrieb mit der Tiergesundheit in diesem Stall bislang nicht zufrieden.
Die Kälber husteten im Winter und mehrmals musste bereits Grippe behandelt werden.
Nach einer Analyse des Stallklimas mit Hilfe von Rauchkerzen durch die Beraterin der LK Oberösterreich ist die Ursache schnell klar. Es kommt, wenn wie jetzt im Winter alle Öffnungen (Schiebefenster und Tore) geschlossen sind, kaum Frischluft in den Stall. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch, die Luft schlecht. Der einzige Frischlufteintrag ist über den First, bzw. kehrt sich die Trauf- First - Lüftung in diesem Falle sogar um. Abluft entweicht nicht durch den First, sondern über den First kommt Frischluft in den Stall. Dies führt überdies zu Zugluft. Die Luftfeuchtigkeit im Stall ist sehr hoch und die Luft schlecht.
Die Frischluft muss über die Schiebefenster in den Stall kommen! Schon ein minimales Öffnen der vorhandenen Schiebefenster verbessert das Stallklima merklich. Mit der Rauchkerze konnte festgestellt werden, dass die zuströmende Frischluft gleich aufsteigt und nicht wie befürchtet in den Tierbereich einfällt. Durch diese ganz leichte, kaum wahrnehmbare Luftbewegung wird verbrauchte Luft aus dem Kälberbereich mitgenommen. Es kommt insgesamt zu einem Luftwechsel und auch zum Austausch der verbrauchten Luft im Kälberbereich, ohne nennenswerte Zugluftentwicklung.
Zur Sicherheit sollte ein komplett dichtes Liegenest im hinteren Bereich der Liegefläche mit einer klappbaren Zwischendecke errichtet werden. Weiters könnte man bei Bedarf vor den Schiebefenstern noch Windschutznetze anbringen, welche die Frischluft bremsen, bevor sie in den Stall kommt.
Somit geht man wirklich auf Nummer sicher, um Kaltluftabfall und Zugluft auf die Kälber zu verhindern.
Zur Sicherheit sollte ein komplett dichtes Liegenest im hinteren Bereich der Liegefläche mit einer klappbaren Zwischendecke errichtet werden. Weiters könnte man bei Bedarf vor den Schiebefenstern noch Windschutznetze anbringen, welche die Frischluft bremsen, bevor sie in den Stall kommt.
Somit geht man wirklich auf Nummer sicher, um Kaltluftabfall und Zugluft auf die Kälber zu verhindern.
Zum Ausmisten kann die Zwischendecke sehr elegant mit einer Winde aufgeklappt werden.
Das Ausmistintervall am Betrieb Seiringer ist bereits sehr vorbildlich. Alle 2 bis 3 Wochen wird entmistet. Somit kommt es da zu keiner großen Ammoniakanreicherung und die Liegefläche ist trocken und sauber!
Das Ausmistintervall am Betrieb Seiringer ist bereits sehr vorbildlich. Alle 2 bis 3 Wochen wird entmistet. Somit kommt es da zu keiner großen Ammoniakanreicherung und die Liegefläche ist trocken und sauber!
Ein Teil der Zwischendecke wird als Strohlager genutzt.
Daher gibt es auch arbeitswirtschaftliche Vorteile!
Daher gibt es auch arbeitswirtschaftliche Vorteile!
Die Kälbergesundheit ist in diesem Winter bisher zufriedenstellend.
Bisher kam es zu keinen Atemwegsproblemen.
Bisher kam es zu keinen Atemwegsproblemen.
Mit einer einfachen Klimastation kann die Temperatur und vor allem die Luftfeuchtigkeit im Stall laufend überwacht werden.
Sind alle Frischluftöffnungen geschlossen, steigt die Luftfeuchtigkeit im Stall sofort an.
Die feucht warme Luft belastet auf Dauer die Atemwege enorm und begünstigt auch z.B. das Auftreten von Glatzflechte.
Sind alle Frischluftöffnungen geschlossen, steigt die Luftfeuchtigkeit im Stall sofort an.
Die feucht warme Luft belastet auf Dauer die Atemwege enorm und begünstigt auch z.B. das Auftreten von Glatzflechte.
Mit Rauchkerzen lassen sich Luftströme und Luftwechsel in einem Stall sehr gut nachvollziehen und beurteilen! Jeder Stall und jede Situation ist anders! Die Stallklima Berater der Landwirtschaftskammer Oberösterreich kommen gerne zu ihnen auf den Betrieb und helfen bei der Optimierung des Stallklimas.
DI Monika Gstöttinger
Tel.: 050 6902 - 4716
E-Mail: monika.gstoettinger@lk-ooe.at