Hortensie – ein sommerliches Blütenwunder
Die Hortensie oder botanisch Hydrangea hatte noch vor einiger Zeit den Ruf, etwas altmodisch zu sein. In den letzten Jahren hat die Pflanze dank der vielen neuen Sorten aber wieder stark an Bedeutung gewonnen, dies betrifft besonders die Bauernhortensie. Im alpinen Raum ist damit meist die Gartenhortensie (Hydrangea macrophylla) gemeint. Ob im Topf oder im Garten, Hortensien sind überall anzutreffen und vielseitig einsetzbar.
Besonders faszinierend ist die Möglichkeit, ihre Blütenfarbe durch Veränderung des pH-Wertes und des Nährstoffgehaltes von Rosa auf Blau umzufärben. Dabei spielen der pH-Wert und die Nährstoffkonzentration im Boden eine wesentliche Rolle. Grundsätzlich möchten Hortensien einen tiefen pH-Wert. Sie lieben feuchte und humusreiche Böden und bevorzugen tiefgründige, nahrhafte und leicht saure Böden. Besonders empfindlich sind sie bei hohen Kalkgehalten. Ist der pH-Wert zu hoch, so kommt es zu Eisenmangel. Ein typisches Symptom sind hierbei die dunkelgrünen Blattadern, während das restliche Blatt vergilbt, also sehr hell ist. Der Standort sollte licht bis halbschattig sein. Bei praller Sonne muss besonders viel Aufmerksamkeit auf die Bodenfeuchtigkeit gelegt werden. Düngergaben sollten regelmäßig erfolgen. Dabei ist auf einen stickstoffbetonten Dünger zu achten. Phosphorgaben sollten minimiert werden, insbesondere bei blauen Hortensien kann ein zu hoher Phosphorgehalt im Boden eine Umfärbung der Blüten bewirken.
Im Handel gibt es auch spezielle Dünger, welche die Blaufärbung noch intensiver ausfärben. Gartenhortensien blühen von Juni bis Ende September, sie benötigen reichlich Wasser und reagieren sehr negativ auf Trockenheit. Die optische Blüte der Hortensie besteht aus einer Vielzahl an Blütendolden mit kleinen, unscheinbaren Blüten.
Pflegeschnitt von Hortensien
Beim Pflegeschnitt von Hortensien wird zwischen zwei Schnittgruppen unterschieden: einerseits Gartenhortensien, Riesenblatthortensien sowie Kletter-, Samt- und Tellerhortensien, welche ihre Blütenknospen im Vorjahr des Blühjahres ausbilden. Daher sollte der Schnitt so minimal wie möglich erfolgen. Nur der alte Blütenstand oberhalb des ersten kräftigen Knospenpaares darf entfernt werden. Schneeball- und Rispenhortensien hingegen blühen am einjährigen Austrieb und wer-den daher jährlich im Frühjahr zurückgeschnitten.
Dabei kann ohne Probleme auch ein etwas stärkerer Schnitt erfolgen. Eine Ausnahme stellt die Hortensiensorte „Endless Summer“ dar. Hierbei handelt es sich botanisch gesehen um eine Bauernhortensie. Allerdings blüht diese Sorte am einjährigen und zweijährigen Holz, daher kann sie bedenkenlos entgegen aller Regel zurückgeschnitten werden.
Wissenswertes
- Hortensien legen sehr viel Wert auf einen sauren pH-Wert, daher Vorsicht bei hartem Gießwasser. Sollte im Garten nur sehr hartes Wasser zur Verfügung stehen, so empfiehlt es sich, Regenwasser mit einer Regentonne zu sammeln und seine Hortensien nur mit diesem Wasser zu versorgen.
- Die Hortensie stammt aus der Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). Es gibt Strauch-, Halbstrauch- und Baumformen. Sie stammen hauptsächlich aus Südostasien, es gibt aber auch Arten aus Nord- und Südamerika.
- Hortensien im Topf können praktisch das ganze Jahr ausgepflanzt werden. Allerdings sollte insbesondere in der warmen Jahreszeit in den ersten Wochen nach dem Pflanzen besonders auf ausreichendes Gießen geachtet werden. Die optimale Pflanzzeit ist das Frühjahr. Vorsicht bei vorgetriebenen Hortensien, diese sind besonders empfindlich für Spätfröste.
- Da Hortensien oft saure Böden bevorzugen, sollte zur Pflanzung von Hortensien spezielle Rhododendron-Erde verwendet werden. Auf jeden Fall notwendig ist dies, um die Blaufärbung zu erzielen.