23.11.2016 |
von DI Ferdinand Lembacher
Getreidemarkt international
Nach der mittlerweile vierten Rekordernte bei Getreide mit einer Produktion von fast 2 Mrd. t erfolgte in den letzten Jahren wieder ein deutlicher Lageraufbau. Diese Bestände bedeuten eine sehr komfortable Versorgung; kurzfristig ist daher nicht mit einem deutlichen Preisanstieg zu rechnen. Auch der niedrige Ölpreis, der bekanntlich eng mit den Notierungen von agrarischen Rohstoffen (vor allem bei Mais) einhergeht, wirkt sich preisdämpfend aus.
Aus Sicht von Dr. Schumacher ist der Boom bei Ethanol und Biodiesel vorbei, es wird derzeit weltweit kaum in neue Verarbeitungsanlagen investiert. Ohne gesetzliche Beimischungsregelungen hätten auch die bestehenden Anlagen aktuell wohl große Probleme. Auf der anderen Seite sind die Biotreibstoffe ein nicht unwesentlicher Faktor bei der Erfüllung der internationalen Verpflichtungen zur Senkung des Treibgasausstoßes.
Aus Sicht von Dr. Schumacher ist der Boom bei Ethanol und Biodiesel vorbei, es wird derzeit weltweit kaum in neue Verarbeitungsanlagen investiert. Ohne gesetzliche Beimischungsregelungen hätten auch die bestehenden Anlagen aktuell wohl große Probleme. Auf der anderen Seite sind die Biotreibstoffe ein nicht unwesentlicher Faktor bei der Erfüllung der internationalen Verpflichtungen zur Senkung des Treibgasausstoßes.
Rasanter Bevölkerungszuwachs
Aufgrund des rasanten Bevölkerungswachstums nimmt aber auch der weltweite Verbrauch stetig zu. 2050 sind mehr als 9 Mrd. Menschen weltweit zu ernähren, die auch in den Schwellenländern vermehrt auf tierische Eiweißquellen zurückgreifen. In den Industrieländern verändert sich die Nachfrage nur geringfügig, in den Schwellenländern dafür dramatisch. Dieser Trend bleibt seit einigen Jahren sehr stabil. So gehen mittlerweile 80% der weltweit gehandelten Sojabohnen nach China.
Nach mehreren - global gesehen - sehr guten Ernten, wird es auch wieder zu schwächeren Ernten kommen. Dies würde den zwischenzeitlich aufgebauten Lagerstand bei konstantem Verbrauchsanstieg rasch wieder reduzieren.
Laut Schumacher haben der Anstieg der Lagerstände und der wirtschaftlich bedingte Verfall sämtlicher Rohstoffnotierungen auch die Agrarmärkte mitgenommen. Es scheint aber trotzdem, dass ein Boden gefunden wurde. Und dieser dürfte aufgrund des stabilen Nachfragewachstums auf höherem Niveau liegen als noch vor zehn Jahren. Immerhin hat die Nachfrage weltweit gesehen im letzten Jahrzehnt um 25% zugenommen, alle Zeichen stehen auf Fortsetzung.
Insgesamt sieht Schumacher langfristig gute Perspektiven für die Landwirtschaft. Europa sollte sich dieser Chance durch überzogene Technologieskepsis nicht berauben.