02.11.2017 |
von DI DI Leo Kirchmaier
Fischmehl Alternative: Insekten für Forellen
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Forellen und Saiblinge brauchen hochwertiges Eiweiß und Fett. Bisher haben Fischmehl und Fischöl diesen hohen Anspruch an die Futtermittel gedeckt. Fischmehl und Fischöl stammen von Meeresfischen und die Futtermittelindustrie kann den hohen Bedarf kaum noch decken. Deshalb ist der Futtermitteleinsatz auch der Preistreiber in der Fischproduktion. Derzeit landet rund ein Drittel des weltweiten Meeresfischfanges in der Fischmehlproduktion und das bei globalen Wachstumsraten in der Aquakultur von bis zu zehn Prozent und einem stagnierenden Fischfang aus den Meeren.
Die große Suche nach Alternativen
Wissenschaftler und Fischzüchter sind daher ständig auf der Suche nach alternativen Futtermitteln, die Fischmehl und Fischöl ersetzen können. Der Bedarf an alternativem Fischfutter wird weiter steigen, da die Aquakulturproduktion weltweit wächst. Die möglichen Ersatzquellen müssen so nahe wie möglich an die Nahrungsansprüche und damit natürlichen Nahrungsquellen der Fische heranreichen. Nur so zeigen die Fische gleiches Wachstum. Aber genau das ist die Schwierigkeit bei den räuberisch lebenden Fischen. Nur hochwertige Amino- und Fettsäuren genügen ihren Ansprüchen.
Insektenlarven als Hoffnung
Dabei stießen die Wissenschaftler auf Insekten als mögliche Alternative. Diese haben wirtschaftlich und technisch die besten Chancen, ein echter Ersatz für Fischmehl zu sein.
Im Fokus der Fischzüchter stehen zwei Insektenarten – Mehlwürmer und Larven der Schwarzen Soldatenfliege. Diese Insekten zeigen ein unglaublich großes Wachstum bei entsprechenden Temperaturen und dem richtigen Einsatz von organischer Biomasse, die den Insekten als Nahrung dient. Die Larven der Soldatenfliegen können nahezu alle pflanzlichen Quellen verstoffwechseln. Das macht sie langfristig interessant, da sie aus niederen pflanzlichen Ressourcen hochwertigstes tierisches Protein für die Fischzucht produzieren.
Insektenlarven als Hoffnung
Dabei stießen die Wissenschaftler auf Insekten als mögliche Alternative. Diese haben wirtschaftlich und technisch die besten Chancen, ein echter Ersatz für Fischmehl zu sein.
Im Fokus der Fischzüchter stehen zwei Insektenarten – Mehlwürmer und Larven der Schwarzen Soldatenfliege. Diese Insekten zeigen ein unglaublich großes Wachstum bei entsprechenden Temperaturen und dem richtigen Einsatz von organischer Biomasse, die den Insekten als Nahrung dient. Die Larven der Soldatenfliegen können nahezu alle pflanzlichen Quellen verstoffwechseln. Das macht sie langfristig interessant, da sie aus niederen pflanzlichen Ressourcen hochwertigstes tierisches Protein für die Fischzucht produzieren.
Altes Wissen als neue Idee
Das Verfüttern von Insekten an Forellen und Co ist keine neue Idee. Noch vor einigen Jahrzehnten, bevor Alleinfuttermittel für Fisch in großem Umfang hergestellt wurden, hat man sich in der Fischzucht bereits mit Insekten geholfen. Dabei wurden zum Beispiel Schlachtabfälle auf Gittern über den Zuchtbecken aufgelegt. Die Fliegen legten ihre Larven hinein. Die Maden wandelten die Schlachtabfälle in hochwertiges Eiweiß für die Fische um. Das ist heute fachlich nicht mehr gerechtfertigt und auch nicht erlaubt. Dennoch ist es ein Beispiel dafür, wie man altes Wissen neu nutzen kann.
EU schafft rechtlichen Rahmen
Bis vor kurzem scheiterte der Einsatz von toten und verarbeiteten Insekten an dem Verfütterungsverbot von tierischen Proteinen an Nutztiere und somit auch an Fischen. Die EU-Kommission hat daher in einem ersten Schritt Insekten als verarbeitetes tierisches Protein in Futtermitteln – vorerst nur für Fische – ermöglicht.
Eine Reihe an Rechtsvorschriften mussten dazu geändert werden, um einen geeigneten Rechtsrahmen zu schaffen. Er besteht nun seit Juli 2017. Bisher sah man Insekten in Futtermitteln als Verunreinigungen sowie Hygienemängel in der Herstellung. Es stellt sich immer auch die Frage der Rückstandsproblematik – vor allem beim Einsatz kontaminierter Nahrungsquellen bei der Insektenzucht.
Eine Reihe an Rechtsvorschriften mussten dazu geändert werden, um einen geeigneten Rechtsrahmen zu schaffen. Er besteht nun seit Juli 2017. Bisher sah man Insekten in Futtermitteln als Verunreinigungen sowie Hygienemängel in der Herstellung. Es stellt sich immer auch die Frage der Rückstandsproblematik – vor allem beim Einsatz kontaminierter Nahrungsquellen bei der Insektenzucht.
Insekten-Urproduktion
Die Insektenzucht ist in Österreich der landwirtschaftlichen Urproduktion zuzurechnen und wird ähnlich wie die Zucht anderer Nutztiere behandelt. Landwirtschaftliche Betriebe, die Futtermittel für die eigene Tierproduktion herstellen, bedürfen derzeit auch keiner zusätzlichen Registrierung. Werden darüber hinaus tote/verarbeitete Insekten als Futtermittel in Verkehr gebracht, dann bedarf dies einer Betriebsregistrierung über das Bundesamt für Ernährungssicherheit (BAES).