Fünf Jahre für die Zukunft
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2015.01.20%2F1421750750649284.jpg]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image/2015.01.20/1421750750649284.jpg?m=MzYzLDI0Mg%3D%3D&_=1421752365)
Mit dem Jahr 2014 startete Europa in eine neue Gemeinsame Agrarpolitik. Nach einem Übergangsjahr werden die entsprechenden Programme ab 2015 umgesetzt. Im Prozess bis zur Genehmigung brachten die Landwirtschaftskammern und die politischen Funktionäre ihre Verbesserungsvorschläge für die Salzburger Bauern ein. Der Markt entwickelte sich gut, wobei der Milchpreis starken Schwankungen unterlag. Im Oktober 2009 lag er bei 26,4 Cent netto, im November 2014 bei 35,1 Cent netto. Aktuell ist der Milchpreis auf ein nicht zufriedenstellendes Niveau gesunken. Die Holzpreise haben sich sehr gut entwickelt. Der Preis für Sägerundholz stieg um rund 25 % an.
Bildung
Rund 2.700 Kurse, Seminare und Lehrgänge richtete das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) für rund 65.000 Teilnehmer aus. An 34 Zertifikatslehrgängen nahmen 531 Personen teil.
Mithilfe der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle wurden 600 Personen im zweiten Bildungsweg Facharbeiter, 215 legten eine Meisterprüfung ab und mehr als 300 Lehrlinge wurden während ihrer Ausbildung betreut. Um diese Ausbildungswege entsprechend zu präsentieren, gab es 40 Informationsveranstaltungen.
Beratung
In den vergangenen fünf Jahren wurde gute 160.000 Stunden lang beraten. Schwerpunkt haben die Arbeitskreise der LK Salzburg. Allein jener für Milch organisierte 145 Veranstaltungen. Zur Neufeststellung der Einheitswerte gaben 12.700 Bauern 2014 ihre Erklärungen ab. Für die Landwirtschaftskammer bedeutete das einen sehr hohen Beratungsaufwand und 35 Informationsveranstaltungen in allen Bezirken, die mehr als 6.000 Bauern besuchten. Die Bescheide werden den Bauern im Laufe des Jahres 2015 zugestellt, mit Erhöhungen auf Ertragswertbasis ist zu rechnen.
Förderung
Weil sich Rahmenbedingungen ständig ändern, brauchen die Bauern Beratung an Ort und Stelle. Dafür sind die Mitarbeiter der Bezirksbauernkammern da. Sie unterstützen die Bauern auch bei der Abgabe ihrer Anträge und sorgen dafür, dass etwa 120 Millionen Euro pro Jahr bei den Salzburger Bauern ankommen. Die Mitarbeiter der BBKs haben in den vergangenen fünf Jahren rund 41.000 Mehrfachanträge entgegengenommen. In Sachen Almfutterflächen gingen sie alle Fälle durch, machten Analysen, Einsprüche und Berufungen für die Bauern. Das Ergebnis brachte einen Wegfall der ungerechtfertigten Sanktionen.
Interessenvertretung
Mit der Beibehaltung des Einheitswertes wurde die Berechnung nach dem Verkehrswert verhindert. Der Einheitswert dient den Landwirten als Bemessungsgrundlage für verschiedene Abgaben und auch als Voraussetzung für die Pauschalierung. 2015 trat die land- und forstwirtschaftliche Pauschalierungsverordnung in Kraft. Sie bringt wesentliche Neuerungen mit sich. Weil Umsätze aus der Pensionshaltung von Pferden aus europarechtlichen Gründen nicht mehr von der Umsatzsteuerpauschalierung erfasst werden, setzte sich auch die LK Salzburg für die bäuerlichen Pferdehalter ein und erreichte eine Pferdepauschalierungsverordnung (PferdePauschV).
Das Arbeitslosengeld für Nebenerwerbslandwirte ab einem Einheitswert von 1.500 Euro (kann man in Gunstlagen schon mit zwei Hektar erreichen und bietet nur wenig Möglichkeit zum Vollerwerb) war in Gefahr, doch durch hartnäckigen Einsatz aus Salzburg konnte es gesichert werden.
Nach den schweren Problemen bei der Schätzung von Almfutterflächen setzt sich die LK Salzburg vehement für eine praxisnahe Berechnung für die Zukunft ein.
Bei und nach Wetterkatastrophen sind vor allem die Bezirksbauernkammern zur Stelle. Dürre und Hochwasser etwa brachten einige Bauern in schier ausweglose Situationen. Sie sind auch in große Projekte involviert und sorgten dafür, dass zum Beispiel der Lungauer Biosphärenpark gemeinsam mit den Bauern umgesetzt werden konnte.
Die Öffentlichkeitsarbeit hat in der Landwirtschaftskammer einen neuen Schwerpunkt erhalten. Ziel ist es, in der Bevölkerung mehr Bewusstsein über die Bedeutung der Landwirtschaft für Salzburg zu schaffen und die vielfältigen Leistungen der Bauern greifbar zu machen.
Die LK Salzburg bringt verstärkt Themen aktiv an die Öffentlichkeit und gewährt weiterhin mit Veranstaltungen wie der „Woche der Landwirtschaft“ Einblick. Neue Informationsmedien sind Kurzdokus, Postkarten, Imagefolder, Facebook und Twitter sowie eine überarbeitete Homepage.
In der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer ist auch der Waldverband angesiedelt, der die Salzburger Waldbesitzer in der Vermarktung und Bewirtschaftung unterstützt. Gemeinsam wurden rund 120.000 Festmeter Holz vermarktet. 19 Waldhelfer stellen den direkten Kontakt zu den Waldbesitzern her. Auch die Geschäftsführung des Güterwegeverbands (umfasst 3.036 Wege über eine Länge von 3.054 Kilometern) wird in der Forstabteilung betreut.
Wie geht es weiter?
Die neue GAP gilt es nun bestmöglich umzusetzen und die Bauern dabei zu unterstützen, die Möglichkeiten der kommenden Programmperiode zu nutzen.
Einer der Schwerpunkte in der LK Salzburg wird auch in Zukunft auf der Betriebsentwicklung liegen, die Diversifizierung wird immer wichtiger. Zusätzliche Standbeine wie Urlaub am Bauernhof oder Direktvermarktung festigen die Familienbetriebe. Um heimische Produkte zu stärken, braucht der Inlandsmarkt neue Impulse und so wird sich die LK Salzburg für intensive Zusammenarbeit mit der Gastronomie einsetzen. TTIP ist ein großes Thema, es darf keinesfalls Nachteile für Salzburger Bauern und ihre Produkte bringen.
Das Holz als Baustoff wird eine starke Rolle spielen. Den Anfang für die Zukunft macht die neue BBK Maishofen, die als reiner Holzbau vorgesehen ist.
Die Kommunikation wird weiterhin Schwerpunkt sein. Eine riesige Herausforderung ist es, die vielfältigen Leistungen der Bauern ins rechte Licht zu rücken.
2014 war das internationale Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe, dieses Thema hat in Salzburg weiterhin Präsenz. 2015 ist das Jahr des Bodens und auch die LK Salzburg wird den Boden als Lebensgrundlage entsprechend hervorheben.