Extensiver Begrünungsanbau und Pufferrandstreifen

Mit dem neuen GLÖZ 4-Standard mussten im heurigen Jahr viele Pufferrandstreifen entlang belasteter Fließgewässer nachträglich angelegt werden.

War bereits Getreide angelegt, hat spätestens vier Wochen nach der Ernte eine Anlage eines dauerhaft bestockten Grünstreifens zu erfolgen. In der Abbildung 1 ist eine Biodiversitätsfläche entlang eines Baches etabliert worden, die zusätzlich zum Gewässerschutz einen attraktiven Lebensraum für Insekten und Wildtiere darstellt. Von der Böschungsoberkante weg wurde in diesem Fall ein deutlich ausreichender Pufferrandstreifen mit mindestens 5 m angelegt.

Abbildung 1: Der GLÖZ 4-Standard verlangt einen 5-m-Pufferrandstreifen entlang belasteter Fließgewässer. © BWSB/Lehner

Böschungsoberkante.jpg — Abbildung 2: Entscheidend ist der Abstand von der Böschungsoberkante zur bewirtschafteten Ackerfläche. © BWSB/Lehner

Besonders in Jahren mit wetterextremen Ereignissen hat sich der extensive Begrünungsanbau bewährt. Entweder direkt über den Mähdrescher oder über die Drohne wurde das Begrünungssaatgut unmittelbar bei oder vor der Ernte ausgebracht und konnte sofort in die Entwicklung starten. Niederschlagsreiche Nacherntebedingungen wurden dadurch optimal verwertet und in Biomasse umgewandelt. Der möglichst frühe Begrünungsanbau hat die letzten Jahre stets unkrautfreiere, dichtere und sicherer abfrierende Zwischenfruchtbestände gezeigt.

Extensiv Bodenstruktur.jpg — Abbildung 3: Der extensive Begrünungsanbau in Kombination mit Mulch- und Direktsaat fördert die Durchwurzelung und führt zu einer Anreicherung der organischen Substanz im Boden. © BWSB/Lehner

Abbildung 4: Die Drohnensaat bietet eine Möglichkeit, vor der Ernte das Begrünungssaatgut auszubringen und regnerische Nacherntebedingungen optimal auszunützen. © BWSB/Lehner

Slowenien Begrünung.jpg — Abbildung 5: Die Landwirtschaftskammer Slowenien ist ebenfalls interessiert an der intensiven Versuchsarbeit der Boden.Wasser.Schutz.Beratung. © BWSB/Lehner

Eine kleine Delegation der Landwirtschaftskammer Slowenien hat vor Kurzem die Reise nach Österreich angetreten und hat die Versuchstätigkeit der Boden.Wasser.Schutz.Beratung besichtigt. Vor allem der extensive Begrünungsanbau, Mähdrusch- und Drohnensaaten sowie die beispielhafte Umsetzung der Pufferrandstreifen zu Gewässern konnten für Begeisterung sorgen. Die länderübergreifende Zusammenarbeit hat für beide Institutionen einen großen Wert und sorgt für neue Erkenntnisse. Schlussendlich sollen Erfahrungen und neue Bewirtschaftungsmöglichkeiten den heimischen Landwirten aufgezeigt werden.