Erdbeere – das süße Powerfrüchtchen
Die Erdbeere gehört zur Familie der Rosengewächse und ist botanisch gesehen keine echte Beere, sondern eine „Sammelnussfrucht“.
Die kleinen, grünlich-gelben Punkte auf der roten Oberfläche sind Nüsschen und die eigentlichen Früchte. Erst im 18. Jahrhundert gelang es durch Kreuzung verschiedener Sorten, die allseits beliebte Ananaserdbeere zu züchten. Die Bezeichnung „Ananas“ für die Gartenerdbeere ist in weiten Teilen Österreichs nach wie vor in Gebrauch. Leider verschwinden heute traditionelle Erdbeersorten immer mehr aus den Gärten und Erdbeerfeldern.
Manche Sorten entsprechen schon lange nicht mehr den Bedürfnissen des Verbrauchers, sondern nur denen des Handels. Große, ansehnliche Früchte, die einige Tage Lagerung unbeschadet überstehen, sind gefragt.
Diese Früchte haben den typischen Erdbeergeschmack nicht mehr und erinnern nur noch weit entfernt an den köstlichen Geschmack von Erdbeeren aus der Kindheit. Alles begann schon in der Steinzeit, wo für unsere Urahnen die süßen Walderdbeeren eine besondere kulinarische Abwechslung waren. In der Antike rückten römische Dichter die Erdbeere als Speise des sogenannten „Goldenen Zeitalters“ in ein ganz besonderes Licht. Im Christentum gilt die Erdbeere als Paradiespflanze. Die Gartenerdbeere, die „Urmutter“ aller Erdbeeren, wurde im 18. Jahrhundert erstmals gezüchtet.
Figurfreundliche Früchte
Die Erdbeere ist ein wahres Vitalstoffpaket und hat außer ihrem guten Geschmack noch weitere Vorzüge zu bieten. Die köstlichen Beeren sind durch ihren hohen Wassergehalt sehr „figurfreundliche” Früchte und enthalten einen höheren Gehalt an Vitamin C als Zitrusfrüchte. Erdbeeren sind außerdem reich an wertvollen Mineralstoffen wie Kalium und Eisen. Die süßen Früchtchen sind nicht nur unter
ernährungsphysiologischen Aspekten ein wertvolles Nahrungsmittel, sondern haben durchaus auch heilkundige Kräfte.
Durch ihren relativ hohen Eisengehalt gilt die Erdbeere als förderlich bei Blutarmut. Gleichzeitig wird die Tätigkeit der Nieren aktiviert und dadurch die Entwässerung und Entschlackung des Körpers begünstigt. Am besten werden sie trocken geerntet und ungewaschen an einem kühlen Ort verwahrt.
Im Gemüsefach halten sie nur bis zu zwei Tage. Erdbeeren reagieren empfindlich auf Druck und sollten daher gleich in geeigneten Behältnissen gepflückt und gelagert werden. Erdbeeren können vielseitig verwendet werden, besonders köstlich schmecken sie aber frisch.
Sie sind eine beliebte Zutat in Fruchtsalaten oder Obstkuchen und das feine Aroma passt hervorragend zu Milchprodukten wie Buttermilch, Joghurt, Sauerrahm oder Topfen und natürlich zu Eiscremen. Erdbeeren harmonieren gut mit anderen Früchten wie Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren sowie Bananen und Rhabarber.
Im Sommer machen sie in jeder Bowle und in Cocktails immer eine gute Figur. Erdbeeren lassen sich ganz leicht zu Püree, Kompott, Gelee oder Marmelade verarbeiten. Nicht nur auf Mehlspeisen oder in Desserts verbreiten Erdbeeren ihren unvergleichlichen Geschmack, sondern sie geben auch pikanten Salaten den richtigen Pfiff.
Königin der Beeren
Kein Wunder, dass die Erdbeere auch gerne „Königin der Beeren“ genannt wird. In Österreich liegt der Pro-Kopf-Konsum bei knapp 3,2 kg pro Jahr. Heimische Erdbeeren haben von Ende Mai bis in den August hinein Saison.
Importware, beispielsweise aus Mittelmeerländern wie Ägypten oder Marokko, ist hingegen beinahe das ganze Jahr über erhältlich. Doch die weitgereisten Erdbeeren sind in der Regel weniger aromatisch und büßen durch lange Transportwege auch an Inhaltsstoffen und Frische ein. Wer das volle Erdbeer-Aroma genießen und dazu die Umwelt nicht zusätzlich belasten möchte, greift am besten zum regionalen Angebot, sobald die kleinen Früchte reif sind und ihre Saison haben.
Erdbeer-Schnitten
- 1,5 Becher Dinkelmehl
- Backpulver, Puddingpulver
- 1 Becher Zucker
- 4 Eier, ½ Becher Öl
- 1 Becher Schlagobers
- Zitronenschale
Belag
- 2 Becher Schlagobers
- Vanille, etwas Rum
- Erdbeermarmelade
- 2 Pkg. Tortengelee rot
- ca. 500 g frische Erdbeeren
Zubereitung
Eier, Zucker und Zitronenschale schaumig schlagen. Mehl, Backpulver, Vanillepuddingpulver mischen, Öl und Schlagobers gut verquirlen und vorsichtig mit der Mehlmischung in die Eiermasse rühren. Teig in eine Rein füllen und bei 180 Grad backen. Mit etwas Rum beträufeln und mit Marmelade dünn bestreichen. Steif geschlagenes Schlagobers mit Vanille vermischen und auf den Kuchen streichen. Mit Erdbeerhälften belegen, gut andrücken und mit dem nicht zu heißen Tortengelee übergießen. Über Nacht kühl stellen und durchziehen lassen.
Joghurt-Mousse mit Erdbeeren
- ½ Liter Naturjoghurt
- 50 g Zucker, Zitronensaft
- Zitronenschale, etwas Rum
- Vanille, 6 Blatt Gelatine
- 1 Becher Schlagobers
- ½ kg Erdbeeren
- 1 Löffel Erdbeermarmelade
Zubereitung
Naturjoghurt mit Zucker, Vanille und Zitronensaft glattrühren. Gelatine ausdrücken und mit 3 EL heißem Wasser auflösen. Das steif geschlagene Obers locker unterheben, Gelatine dazugeben, in schmale Formen abfüllen und kaltstellen. Erdbeeren schneiden und einen Teil mit Erdbeermarmelade pürieren. Mousse mit marinierten Erdbeeren nett anrichten.
Topfen-Creme mit Erdbeeren
- 250 g Topfen
- ½ Becher Joghurt
- 1 Becher Schlagobers
- Saft und Schale
- ½ Zitrone
- Vanillezucker
- 300 g Erdbeeren
Zubereitung
Erdbeeren mit einer Gabel zerdrücken und mit Vanillezucker vermischen. Alle Zutaten gut verrühren, zerdrückte Erdbeeren und steif geschlagenes Schlagobers in die Topfenmasse geben. Kalt stellen, in Gläser füllen und mit Erdbeeren dekorieren.
Erdbeer-Zauber
In ein schönes Glas ein Drittel aufgemixte Erdbeeren geben, zwei Kugeln Vanilleeis darauf und mit geschnittenen Erdbeeren auffüllen. Mit einem Tupfen Schlagobers und Schokospänen servieren.