Elfi Forsthuber aus Lamprechtshausen, Obfrau der Flachgauer Heimatvereine
„Wir wollen die Jungen anregen, unsere Gesellschaft mit bewährtem Überliefertem und Neuem, das auf der alten Kultur aufbaut, kreativ und aktiv mitzugestalten.“ Das ist der Leitspruch der neuen Gauobfrau der Flachgauer Heimatvereinigungen. Sie will die Jugend anregen, neue
Wege zu gehen und sich aktiv einzubringen. Hubert von Goisern ist für sie ein Beispiel.
Die neue Gauobfrau der Salzburger Heimatvereinigungen, Elfi Forsthuber aus Lamprechtshausen will die Jugend anregen, in den Vereinen aktiv zu werden und etwa Volkstänze, die auf Tradition aufbauen, weiterzuentwickeln. Tänzer und Spielleiter sollen hier gemeinsam wirksam werden. Sie sagt, es sei ihr Ziel, die Vereine zu verjüngen und die Jugend für die Brauchtumspflege zu interessieren, wobei Freundschaft und soziales Engagement im Mittelpunkt stehen sollten. „Denn unsere gewachsenen Gemeinschaften wirken karitativ und engagieren sich auch außerhalb der Volkskultur“, so die neue Obfrau.
Elfi Forsthuber wirkt seit 43 Jahren beim Frauensingkreis Lamprechtshausen aktiv mit und ist seit 18 Jahren Goldhaubenträgerin, ebenfalls in Lamprechtshausen. Als es beim Jahrtag im Vorjahr darum ging, einen neuen Gauobmann oder eine neue Gauobfrau zu wählen, wurde sie vorgeschlagen. Sie erbat sich Bedenkzeit, da sie bisher nie einem Verband oder einem Verein vorgestanden ist, aber sehr wohl die inneren Abläufe solcher Organisationen kennt. Und so wurde sie auch prompt gewählt. Um die Arbeit zu erleichtern gibt es auch einen zweiten und dritten Obmann. Zweiter Obmann ist Werner Brandstätter, Obmann der „D‘Tieafstoana“, Thalgau, aus Irrsdorf, dritte Obfrau ist Anna Gstöttner von den „Vorbergern“ aus Eugendorf. Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung, die kürzlich in Oberndorf und Göming stattfand, konnten die zahlreichen Mitgliedsvereine eine beachtliche Bilanz über ihre Vereinstätigkeit im vergangenen Jahr ablegen.
Der Gauverband war vor gut 50 Jahren gegründet worden. Erster Obmann war Karl Scheidler aus Neumarkt. Ihm folgte Peter Forsthuber aus Seekirchen. Es war dies ein Verwandter der neuen Gauobfrau. Die einzelnen Referenten der verschiedenen Sparten haben auch im Vorjahr wieder wertvolle Arbeit geleistet. Im Gauverband sind in 82 Mitgliedsvereinen rd. 3.800 Heimatfreunde organisiert.
Es sind dies Brauchtums- und Volkstanzgruppen, Heimatvereine, Goldhauben-, Kopftuch- und Trachtenfrauen, Reitergruppen, Theaterbühnen, Mundartdichter, Hochzeitslader, Tanzlmusikgruppen, Aperschnalzervereine, Jagdhornbläser und Krampusgruppen.
Elfi Forsthuber ist begeisterte Goldhaubenträgerin. Als Goldhaube bezeichnet man verschiedene regionale Ausprägungen von Hauben. Am bekanntesten sind die Linzer Haube, die Passauer Haube, die Münchener Riegelhaube, die Radhaube der Schwaben und die Brettlhaube in der Wachau. Der Stolz der Trägerin besteht darin, dass sie sich die Goldhaube selbst anfertigt, schon wegen des hohen Zeitaufwandes von mehr als 300 Stunden kommen gekaufte Goldhauben sehr teuer, sie haben einen Wert von rd. 2.000 Euro. Die vergoldeten Metallplättchen müssen einzeln aufgebracht werden.
Die meisten Goldhaubenträgerinnen fertigen selbst Goldhauben an: „Charakteristisch sind die seidenen und goldenen Fäden, die in die Haube eingewebt sind. Die Form ist auf einem feinen Drahtgestell aufgebaut.“