Ein Gespür für die Rindviecher
Der Satz: "A Frau. In Gotts Nam, des aa no" ist der Rindertierärztin aus dem Chiemgau nur zu gut bekannt. Aber in den meisten Fällen merken die Bauersleute schon bald, dass Astrid Brandl ein besonderes Gespür für die Rindviecher hat. Man möchte fast glauben, sie ist geboren für diesen Beruf. Obwohl sie eigentlich immer nur davon sprach, Bäuerin werden zu wollen – so wie die Mama.
Im Kuhstall daheim
Von ihrer Kindheit und ihren oft kuriosen Erlebnissen als Praktikantin in Tierarztpraxen während ihres Studiums erzählte Astrid Bandl kürzlich den Bäuerinnen beim Bezirkstag im Salzburger Flachgau. Dabei erklärte die bayerische Frohnatur auf ihre humoristische Art und Weise, warum sie sich in Kleintierarztpraxen und beim Behandeln von Wüstenspringmäusen und dem Kastrieren von Katern nie so wohl fühlte ...
Aber der Kuhstall, ja das war schon als kleines Mädchen ihre Welt. Morgens melken, abends melken, und die kleine Astrid war immer mit dabei. Heute weiß sie natürlich, dass sie ihrer Mama dabei wohl auch oft im Weg war, aber so nett konnte es bei der Oma gar nicht sein – lieber war Klein-Astrid mit bei den Kühen.
Aber der Kuhstall, ja das war schon als kleines Mädchen ihre Welt. Morgens melken, abends melken, und die kleine Astrid war immer mit dabei. Heute weiß sie natürlich, dass sie ihrer Mama dabei wohl auch oft im Weg war, aber so nett konnte es bei der Oma gar nicht sein – lieber war Klein-Astrid mit bei den Kühen.
Ein gschaftig‘s Mädl
Ihre Durchsetzungskraft im Stall war schon als Mädchen voll entwickelt. "Mit meiner Gschaftlerei im Stall hab ich meiner lieben Mama viele Nerven gekostet“, weiß sie. "Das Beobachen, wie die Mama sich zwischen die Kühe zwängte, die Euter abputzte und mit der Hand ein, zwei Milchstrahlen aus jeder Zitze molk, bevor sie das Melkzeug ansetzte, war mir schon bald viel zu langweilig. Ich wollte ran an die Kuh.“ Heute ist Astrid Brandl selber Bäuerin auf einem großen Milchviehbetrieb in Norddeutschland, mit großer Leidenschaft. Dem Chiemgau konnte sie jedoch bis jetzt nicht den Rücken kehren. "Bayern ist und wird auch immer meine Heimat bleiben. Meine Tierarztpraxis hier habe ich auf Vorsorge und Beratung spezialisiert. Dank meines Lebensgefährten Jens lässt sich das ganz gut vereinbaren.“ Und stolz ergänzt sie: "Ich habe die zwei schönsten Berufe.“
Eine Kuh macht muh – viele Kühe machen Mühe
Ihre Patienten sind ohne Ausnahme unbekleidet, treten nach ihr und bringen Astrid Brandl regelmäßig in „beschissene“ Situationen. Doch es muss schon mehr passieren, damit die Tierärztin aus den Gummistiefeln kippt. Ihre teilweise kuriosen Erlebnisse hat sie auf humoristische Art und Weise im Buch „Eine Kuh macht
muh – viele Kühe machen Mühe“ niedergeschrieben.
Entstanden ist ein witziges und lesenswertes Buch, das nicht nur Tierfans und Bauern interessiert. Astrid Brandl schafft es, den Leser geistig mitzunehmen auf kleine und große Höfe im ganzen Chiemgau. Das Buch ist 2013 im Piper-Verlag erschienen.