Braunkehlchen: Den schönen Gesang bewahren
Der Lebensraum vom Braunkehlchen wurde und wird durch die intensive Nutzung und Umwandlung der bunten Blumenwiesen in Grasproduktionsflächen, oftmalige Düngung und vor allem zu frühe und häufige Mahd sehr eingeschränkt. Auch die vielerorts fehlende Pflege von Streuwiesen und nachfolgende Verbu-schung oder sonstiger Biotopverlust tragen dazu bei, dass Bodenbrüter wie das Braunkehlchen nur schwer überleben können.Der Lebensraum vom Braunkehlchen wurde und wird durch die intensive Nutzung und Umwandlung der bunten Blumenwiesen in Grasproduktionsflächen, oftmalige Düngung und vor allem zu frühe und häufige Mahd sehr eingeschränkt. Auch die vielerorts fehlende Pflege von Streuwiesen und nachfolgende Verbu-schung oder sonstiger Biotopverlust tragen dazu bei, dass Bodenbrüter wie das Braunkehlchen nur schwer überleben können.
Wiesenschmätzer ist ein Bodenbrüter
Der sogenannte „Wiesenschmätzer“ gehört, wie sein prominenter Verwandter das Rotkehlchen, zur Familie der Fliegenschnäpper. Das Gefieder des etwa handgroßen Vogels ist auf der Unterseite hellbraun bis hellorange mit beiger Kehle. Die braune Oberseite ist gefleckt bis streifig gezeichnet. Auffallend ist der deutliche weiße Überaugenstreif bei beiden Geschlechtern. Wie bei vielen Singvogelarten sind Weibchen und Jungvögel weniger farbenprächtig als Männchen. Als Bodenbrüter baut das Weibchen ein gut verstecktes Nest im verfilzten Altgras. Ab Mai brütet es für zwei Wochen vier bis sieben Eier aus, während das Männchen auf Zaunstempen sitzt und die Familie bzw. das Revier bewacht. Nach weiteren zwei Wochen verlassen die noch flugunfähigen Jungen das Nest – die meisten sind erst Ende Juni bzw. Anfang Juli voll flugfähig und können sich bei der Mahd in Sicherheit bringen.
Die Nahrung der Jungvögel besteht hauptsächlich aus Spinnen, Insekten und Insektenlarven. Sobald sie flügge sind, halten sie sich auch gerne in Äckern auf. Das größte noch bestehende Salzburger Vorkommen des Braunkehlchens liegt im Lungau. Mithilfe der hiesigen Landwirte konnten bereits Artenförderungsmaßnahmen für Wiesenbrüter wie eine extensivere Bewirtschaftung von Wiesen, die Anlage von speziellen ungemähten Brachestreifen und Randstrukturen sowie die Errichtung von Sitzwarten erfolgreich umgesetzt werden. Aber auch zahlreichen Insekten wie Schmetterlingen, Bienen und Hummeln wird dadurch das Überleben gesichert.
An dieser Stelle gebührt ein herzliches Dankeschön an alle, die sich schon am Wiesenbrüter-Schutzprojekt beteiligen! Wie ein Bauer seine Motivation selbst ausdrückte: „Wir müssen weg von der Hochleistungs-Landwirtschaft. Das tut der Kuh gut und dem Vogel. Es ist mein Beitrag für die Artenvielfalt, für das Klima, für zukünftige Generationen.“
Beginn der Brutsaison der Lungauer Rarität
Auch jetzt beginnt wieder die Brutsaison dieser Lungauer Rarität: Das Braunkehlchen kehrt soeben von einem anstrengenden Flug aus seinen afrikanischen Überwinterungsgebieten südlich der Sahara zurück. Damit es auch heuer wieder einen Platz zum Brüten und einen gedeckten Tisch vorfindet, bittet die Naturschutzabteilung Salzburg erneut um die Mithilfe der Landwirte: Auf warnende Altvögel achten, Randbereiche entlang von Zäunen stehen lassen und möglichst spät sowie von innen nach außen mähen!
Diese Maßnahmen werden auch finanziell abgegolten, damit der Erhalt der Kulturlandschaft und ihrer Bewohner leistbar ist. Aber auch die Bevölkerung ist aufgerufen, ihren Beitrag zu leisten: Hund anleinen, denn freilaufende Hunde stellen eine ernste Bedrohung für die Brut am Boden dar! Kontakte für nähere Auskünfte zur Förderung: Ing. Andreas Hofer (Vertragsnaturschutz Land Salzburg): Tel. 0662/8042-5514 oder
andreas.hofer@salzburg.gv.at; Clara Leutgeb, MMSc (Schutzgebietsbetreuung Lungau): Tel. 0660/2090537 oder lungau@schutzgebietsbetreuung.at
Das Wiesenbrüter-Schutzprojekt wird finanziert aus Mitteln des Landes Salzburg sowie der Europäischen Union im Rahmen des Agrarumweltprogrammes (ÖPUL). Das Projekt Schutzgebietsbetreuung Lungau wird ebenfalls aus Mitteln des Landes Salzburg und der Europäischen Union finanziert.