"Bäuerin und Tierärztin sind die schönsten Berufe auf der Welt“
Sie hat die Kühe im elterlichen Stall im Chiemgau immer gut gekannt, schon als Mädchen liebte sie es, durch die Reihen zu gehen, um die Tiere zu beobachten – und wenn es langsam finster wurde und Ruhe einkehrte, lauschte sie gerne den Geräuschen zufriedener, wiederkäuender Rinder. „Das gleichmäßige Atmen der Tiere wirkte auf mich sehr beruhigend“, erzählt sie.
Astrid Brandl ist eine bayerische Frohnatur, die sich selbst als sehr „gschaftig“ beschreibt, „eine, die immer ihren Kopf durchzusetzen versuchte – und dies auch meist tat“, schmunzelt sie. So auch als etwa 15-Jährige ihrem Opa gegenüber, der für die Geburt eines Kalbes Onkel Sepp zu Hilfe rufen wollte, weil die Eltern bei einer Beerdigung waren. „Das schaffen wir schon“, verneinte die Enkelin selbstbewusst. Dass ihr der Opa mit seinen 75 Jahren und einem steifen Fuß keine große Hilfe war, wurde ihr erst so richtig während der Kalbung bewusst – noch dazu, weil es sich um eine Erstkalbung handelte.
„Ich zog wie eine Verrückte an den Stricken, bis mir Opa sagte, ich solle doch mit den Wehen arbeiten. Ich war schweißgebadet, hatte die Stricke nicht richtig befestigt und landete schließlich rücklings in der Kuhscheiße. Plötzlich war mir bewusst, dass es hier um Leben oder Tod geht, und ich nahm all meinen Mut und meine Kraft zusammen, um dem Kalb auf die Welt zu helfen.“
Schließlich lag es vor ihr – verschleimt und reglos. Ganz aufgeregt fragte sie: „Opa, lebt es? Sag, lebt es?“ Ja, es lebte, und nach diesem Erlebnis war Astrid Brandl klar: Sie würde Tierärztin werden.
Sie war eine sehr ehrgeizige Studentin, auch wenn sie von Heimweh geplagt war. „Ich fühlte mich in München so eingeengt und konnte mich mit diesem anonymen Leben überhaupt nicht anfreunden.“ Aber sie wusste, diese Zeit würde auch vorbeigehen. Stets auf der Suche nach Arbeit, sammelte sie viele Erfahrungen als Praktikantin. Besonders geprägt hat die junge Tierärztin ein Amerika-Aufenthalt bei einem Rindertierarzt in Michigan. "Hier konnte ich viel für meine spätere berufliche Karriere mitnehmen. Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich allemal“, weiß die 43-Jährige.
Bei einem weiteren Praktikum in Norddeutschland lernte sie ihren späteren Lebensgefährten Jens kennen – einen jungen Bauern, der den 70-Kühe- Betrieb seiner Eltern übernommen hat. Astrid pendelte vom Chiemgau, wo sie inzwischen ihre eigene Praxis hatte, ins 800 km entfernte Niedersachsen. Natürlich war dem Paar bewusst, dass dies keine Dauerlösung sein konnte.
Schließlich entschied sich Astrid mit 40, nach Norddeutschland zu ziehen. Doch sie verspürte stets den Drang nach Bayern, und so stellte sie hier ihre Praxis nach vielen Gesprächen mit den Bauern um auf Dienstleistungen im Bereich prophylaktische Tiermedizin – Beratung zur Gesunderhaltung. „Ich mache Kurse und Seminare, schule die Bauern und bilde Arbeitskreise, um den Austausch untereinander zu fördern. Dank Jens, der viel Verständnis für meine zweite Leidenschaft in Bayern zeigt, lässt sich dies ganz gut vereinbaren.“
Astrid Brandl ist eine bayerische Frohnatur, die sich selbst als sehr „gschaftig“ beschreibt, „eine, die immer ihren Kopf durchzusetzen versuchte – und dies auch meist tat“, schmunzelt sie. So auch als etwa 15-Jährige ihrem Opa gegenüber, der für die Geburt eines Kalbes Onkel Sepp zu Hilfe rufen wollte, weil die Eltern bei einer Beerdigung waren. „Das schaffen wir schon“, verneinte die Enkelin selbstbewusst. Dass ihr der Opa mit seinen 75 Jahren und einem steifen Fuß keine große Hilfe war, wurde ihr erst so richtig während der Kalbung bewusst – noch dazu, weil es sich um eine Erstkalbung handelte.
„Ich zog wie eine Verrückte an den Stricken, bis mir Opa sagte, ich solle doch mit den Wehen arbeiten. Ich war schweißgebadet, hatte die Stricke nicht richtig befestigt und landete schließlich rücklings in der Kuhscheiße. Plötzlich war mir bewusst, dass es hier um Leben oder Tod geht, und ich nahm all meinen Mut und meine Kraft zusammen, um dem Kalb auf die Welt zu helfen.“
Schließlich lag es vor ihr – verschleimt und reglos. Ganz aufgeregt fragte sie: „Opa, lebt es? Sag, lebt es?“ Ja, es lebte, und nach diesem Erlebnis war Astrid Brandl klar: Sie würde Tierärztin werden.
Sie war eine sehr ehrgeizige Studentin, auch wenn sie von Heimweh geplagt war. „Ich fühlte mich in München so eingeengt und konnte mich mit diesem anonymen Leben überhaupt nicht anfreunden.“ Aber sie wusste, diese Zeit würde auch vorbeigehen. Stets auf der Suche nach Arbeit, sammelte sie viele Erfahrungen als Praktikantin. Besonders geprägt hat die junge Tierärztin ein Amerika-Aufenthalt bei einem Rindertierarzt in Michigan. "Hier konnte ich viel für meine spätere berufliche Karriere mitnehmen. Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich allemal“, weiß die 43-Jährige.
Bei einem weiteren Praktikum in Norddeutschland lernte sie ihren späteren Lebensgefährten Jens kennen – einen jungen Bauern, der den 70-Kühe- Betrieb seiner Eltern übernommen hat. Astrid pendelte vom Chiemgau, wo sie inzwischen ihre eigene Praxis hatte, ins 800 km entfernte Niedersachsen. Natürlich war dem Paar bewusst, dass dies keine Dauerlösung sein konnte.
Schließlich entschied sich Astrid mit 40, nach Norddeutschland zu ziehen. Doch sie verspürte stets den Drang nach Bayern, und so stellte sie hier ihre Praxis nach vielen Gesprächen mit den Bauern um auf Dienstleistungen im Bereich prophylaktische Tiermedizin – Beratung zur Gesunderhaltung. „Ich mache Kurse und Seminare, schule die Bauern und bilde Arbeitskreise, um den Austausch untereinander zu fördern. Dank Jens, der viel Verständnis für meine zweite Leidenschaft in Bayern zeigt, lässt sich dies ganz gut vereinbaren.“
Buchtipp
Eine Kuh macht muh, viele Kühe machen Mühe
In ihrem Buch erzählt Astrid Brandl ihre oft kuriosen Erlebnisse als furchlose Landtierärztin. Erschienen 2013 im Piper-Verlag.
In ihrem Buch erzählt Astrid Brandl ihre oft kuriosen Erlebnisse als furchlose Landtierärztin. Erschienen 2013 im Piper-Verlag.