Aufgangsprobleme bei Ölkürbis
Heuer war es im April wärmer als bisher im Mai. Die früh angebauten Bestände sind gleichmäßig aufgelaufen, während die später angebauten in die nasse und kühle Wetterperiode gefallen sind. Die Entwicklung der Keimwurzel und Keimblätter erfolgt extrem langsam. Wenn Schädlinge wie Saatenfliege oder Drahtwurm im Boden sind, haben diese viel Zeit, um die Pflanzen zu schädigen. Auch Bodenpilze können die Samen im Boden zerstören, wenn der Schutz durch die Beizung abgewaschen ist.
Wenn mit Kupfer gebeiztes Saatgut noch nicht aufgegangen ist, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Pflanzen mehr bilden. Bei konventionell gebeiztem Saatgut ist die Chance für die Etablierung eines akzeptablen Bestandes noch gegeben, wenn die Schädlinge die Keimlinge nicht zerstört haben.
Der Ölkürbis kann fehlende Pflanzen gut ausgleichen. Eine Pflanze mit mehr Platz kann mehr Kürbisse bilden und ernähren. Wenn zumindest die Hälfte der geplanten Pflanzen einigermaßen gleichmäßig verteilt steht, ist der Bestand in der Lage noch einen akzeptablen Ertrag zu liefern.
Wird ein Nachbau notwendig, ist es derzeit sinnvoller auf optimale Bodenverhältnisse zu warten, als die Saat bei zu feuchten Bedingungen vorzunehmen. Ein Anbau ist je nach Klimaraum noch bis Mitte Juni möglich. Je später es wird, desto sinnvoller ist die Verwendung von früher reifenden Sorten (z.B. Beppo, GL Atomic, GL Inka). Für die Saatgutbestellung sind ein paar Tage einzuplanen, da Kürbissaatgut ungebeizt überlagert wird.