12.06.2019 |
von Dipl. Päd. Ing. Josef Weber
Achte auf die Sprache: Gärfutter statt Silo
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Immer weniger Kinder, Lehrer und Konsumenten haben eine bäuerliche Abstammung, Falschinformationen nehmen zu. Daher sind Missverständnisse und falsche Behauptungen oft die Folge. Im Laufe der Zeit haben einige Wörter eine falsche Veränderung durchlaufen. Das Wort "Silo" ist hier ein gutes Beispiel. Gemeint ist Silofutter, noch besser Gärfutter. In Österreich frisst keine Kuh einen Silo, denn Silo bedeutet Vorratsbehälter. In diesem lagert der Milchbauer das Grundfutter, lässt es durch eine Milchsäuregärung konservieren, damit er auch für die 200 und mehr Winterfuttertage ein gutes, saftiges und vitaminreiches Futter für seine Kühe zur Verfügung hat. Die Formen der Vorratsbehälter sind wieder sehr unterschiedlich und reichen von Hochsilo, Traunsteinsilo, Schlauchsilo und Fahrsilo bis zur Ballensilage.
Übrigens
Gärfutter nennt man auch fermentiertes
Futter, weil Mikroorganismen den Zucker in Säure verwandeln
(Fermentation). Das geschieht auch bei der Joghurtproduktion, dabei wird
der Milchzucker durch Bakterien in Milchsäure verwandelt. Das
diätetisch wertvolle Joghurt oder auch die Sauermilch ist fertig.
Gärfutter wird daher auch als "Joghurt für unsere Milchkühe" bezeichnet.
Links zum Thema
- Achte auf die Sprache: Milchersatzprodukte gibt es nicht
- Achte auf die Sprache: Gentechnikfreie Qualitätsmilch statt Standardmilch
- Achte auf die Sprache: Milchsorten statt Milchqualitäten
- Achte auf die Sprache: Milch, ein Getränk oder ein Nahrungsmittel
- Achte auf die Sprache: Kombinationshaltung statt Anbindehaltung
- Achte auf die Sprache: Rotkultur statt Rotschmiere