15 Jahre weniger Strukturwandel
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Im Strukturwandel das Beste für die Landwirtschaft im Lungau zu erreichen und die Landwirtschaft im Bezirk so flächendeckend wie möglich zu erhalten, das waren die vorrangigen Ziele, als Paul Schreilechner im Jahr 2000 zum Obmann der Bezirksbauernkammer Tamsweg wurde. Diese Woche berichtete er über 15 Jahre an der Spitze der Bezirksbauernkammer.
1990 gab es im Land Salzburg 73.661 Milchkühe, 2014 waren es 56.879. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese Rinder weg aus der Landwirtschaft sind, denn viele Bauern haben mit der Mutterkuhhaltung begonnen. Im Jahr 1990 lag die Herdengröße in einem durchschnittlichen Rinderbetrieb bei 10,8 Tieren, im Jahr 2014 waren es schon 17,3. Gewandelt hat sich naturgemäß auch die Landwirtschaft im Lungau und so wurden die Leistungen der BBK-Mitarbeiter zur unverzichtbaren Stütze der bäuerlichen Familienbetriebe. Aktuell gibt es 417 milchliefernde Betriebe. Die Lieferquote der Betriebe hat sich seit 1990 um 84 % erhöht, heute sind es durchschnittliche 48.657 Kilo. Damit es auch im hintersten und höchsten Winkel des Lungaus möglich ist, die Milch an die Molkereien zu liefern, hat die BBK Tamsweg eng mit dem Land Salzburg an einem Konzept zur Unterstützung der Milchabholung gearbeitet.
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„Eines meiner großen Anliegen war es, die Bioenergie verstärkt für die Lungauer Land- und Forstwirtschaft zu nutzen“, sagte Schreilechner. Das brachte den Bauern Möglichkeiten des Zuverdienstes sowie die Chance, minderwertiges Holz in Wärme umzusetzen, was natürlich auch den Preis stützte. „Die flächendeckende Bewirtschaftung ist im Lungau sehr wichtig, um die Kulturlandschaft zu erhalten. Das braucht die Gesellschaft, der Tourismus. In bestimmten Gebieten ist das aber sehr schwierig zu bewerkstelligen und alles andere als wirtschaftlich. Darum appelliere ich stetig an die Bürgermeister, an die Regionen. Nur gemeinsam können wir das aufrechterhalten.“
„Wir müssen den Bauernstand so absichern, dass er eine Zukunft hat“, so Landesrat Sepp Schwaiger. „Der Konsument schätzt heimische Produkte, diesen Absatz im Inland können wir mit den starken Milchverarbeitern, die an die Zukunft gedacht haben, absichern und dazu den Export ausbauen.“
Der vielzitierte Strukturwandel, ein Zeichen der Zeit, das sich nicht nur in der Landwirtschaft bemerkbar macht, ist in Salzburg gut eingedämmt. „Um rund ein Prozent jährlich werden die Landwirtschaften in Österreich weniger. Das ist der geringste Prozentsatz innerhalb Europas. Unsere Bauernhöfe bleiben überwiegend bestehen und werden übergeben. Unser gemeinsames Ziel ist es, die bäuerlichen Familienbetriebe zu stärken, damit sie Salzburg flächendeckend bewirtschaften können. Mit Freude Bauer zu sein und dabei Einkommen erwirtschaften zu können, daran glauben wir“, sagte Präsident Franz Eßl.