01.09.2017 |
von Johann Hörth, NÖ Landeszuchtverband
Überblick Ab Hof-Verkauf und Molkereianlieferung
Niederösterreich gehört zu den Haupterzeugern von Schaf- und Ziegenmilch in Österreich. So geben 12.000 Milchschafe rund 5,4 Millionen Kilogramm und 8.300 Milchziegen zirka 5,74 Millionen Kilogramm Milch. Das bedeutet, dass rund die Hälfte der in Österreich erzeugten Schafmilch und rund ein Viertel der Ziegenmilch von Niederösterreichs Bauernhöfen stammt.
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2017.09.01%2F1504262669573496.jpg]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image//2017.09.01/1504262669573496.jpg?m=MzYzLDI0Mg%3D%3D&_=1504262761)
Die Hauptrassen
Hauptrassen für die Schafmilchgewinnung sind in Niederösterreich Lacaune und Ostfriesisches Milchschaf und Kreuzungen beider Rassen. Bei den Milchziegen dominieren die Saanenziegen, gemsfärbige Gebirgsziege und Toggenburger Ziege.
Die durchschnittliche Milchleistung lag 2016 bei den Lacaune Schafen bei 508, bei den Ostfriesischen Milchschafen bei 444 und bei den Saanenziegen bei 702 Kilogramm bei einer Laktationsdauer von 240 Melktagen.
In der Direktvermarktung geht der Trend von reinen Schaf- und Ziegenmilchprodukten zu Lasten von Mischkäsen mit Kuhmilch. Bei der Entwicklung und Verbesserung von Schaf- und Ziegenmilchprodukten stehen die Direktvermarkter aus Niederösterreich immer im Vordergrund. Schaf- und Ziegenmilchprodukte holten heuer in Wieselburg von acht Kasermandln wieder vier nach Niederösterreich. In diesem Zusammenhang ist das Kursangebot des LTMZ Wieselburg für Neueinsteiger und als Weiterbildung für die Erzeuger von Schaf- und Ziegenmilchprodukten zu empfehlen.
Die durchschnittliche Milchleistung lag 2016 bei den Lacaune Schafen bei 508, bei den Ostfriesischen Milchschafen bei 444 und bei den Saanenziegen bei 702 Kilogramm bei einer Laktationsdauer von 240 Melktagen.
In der Direktvermarktung geht der Trend von reinen Schaf- und Ziegenmilchprodukten zu Lasten von Mischkäsen mit Kuhmilch. Bei der Entwicklung und Verbesserung von Schaf- und Ziegenmilchprodukten stehen die Direktvermarkter aus Niederösterreich immer im Vordergrund. Schaf- und Ziegenmilchprodukte holten heuer in Wieselburg von acht Kasermandln wieder vier nach Niederösterreich. In diesem Zusammenhang ist das Kursangebot des LTMZ Wieselburg für Neueinsteiger und als Weiterbildung für die Erzeuger von Schaf- und Ziegenmilchprodukten zu empfehlen.
Käufer entscheidet an der Kühlvitrine
In Regionen mit zahlreichen Direktvermarktern finden sich deren Produkte bei den Wiederverkäufern gemeinsam in der Kühlvitrine. Hier entscheidet der Konsument, welches Produkt er kauft. Die Entscheidung hängt im Wesentlichen von der Verpackungseinheit und der Bewirtschaftungsform der Milcherzeuger und Verarbeiter ab (Bio/Konventionell). Weiters gibt es Verarbeiter, die zum Beispiel für Heumilch Preiszuschläge zahlen. Ob diese Aufsplitterung einer Nischenproduktion richtig und langfristig für Milcherzeuger und -verarbeiter wirtschaftlich sinnvoll ist, kann derzeit nicht beantwortet werden.
Die Listung verschiedener Schaf- und Ziegenmilchprodukte für die Molkereien und Käsereien erfolgt oft über den Angebotspreis. So entscheiden unterschiedliche Preisangebote im Viertel- bis Halbcentbereich über Listung oder Auslistung eines Produktes. Der Verdrängungswettbewerb findet so nicht über das Produkt statt, sondern über das günstigste Anbieter-Angebot.
Die Listung verschiedener Schaf- und Ziegenmilchprodukte für die Molkereien und Käsereien erfolgt oft über den Angebotspreis. So entscheiden unterschiedliche Preisangebote im Viertel- bis Halbcentbereich über Listung oder Auslistung eines Produktes. Der Verdrängungswettbewerb findet so nicht über das Produkt statt, sondern über das günstigste Anbieter-Angebot.
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2017.09.01%2F1504262449287392.jpg]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image//2017.09.01/1504262449287392.jpg?m=MzYzLDEwNg%3D%3D&_=1504262629)
Geschäftsbeziehung zwischen Lieferant und Abnehmer
Derzeit gibt es sieben Verarbeitungsbetriebe, die Schaf- und Ziegenmilch abnehmen. Die rechtliche Beziehung zwischen Milcherzeugern und Milchverarbeitern ist unterschiedlich geregelt. Es gibt Milchlieferanten, die in einem Verein oder einer Genossenschaft als eigene Rechtskörperschaft organisiert sind. Genossenschaft oder Verein übernehmen die Preisverhandlungen, die Aufnahme neuer Mitglieder, vereinbaren Jahresanlieferungsmengen und verhandeln die Auszahlung des Milchgeldes mit dem Verarbeiter. Bei anderen Abnehmern gibt es nur Vereinbarungen zwischen Erzeugern und Verarbeitern.
Auf jeden Fall sind Anlieferungsmenge, Anlieferungszeit, Milchpreis und Fälligkeit der Milchgeldzahlung vertraglich zu regeln.
Die Preise für Schaf- und Ziegenmilch hängen von jahreszeitlicher Anlieferung, von Transportwegen und von Keim- und Zellzahl sowie Milchinhaltsstoffen ab. Die Abnahmepreise für Bio- und konventionelle Schaf- und Ziegenmilch unterscheiden sich. Für Bio-Heumilch gibt es von einigen Abnehmern weitere Zuschläge. Daher können nur Durchschnittspreise angegeben werden.
Auf jeden Fall sind Anlieferungsmenge, Anlieferungszeit, Milchpreis und Fälligkeit der Milchgeldzahlung vertraglich zu regeln.
Die Preise für Schaf- und Ziegenmilch hängen von jahreszeitlicher Anlieferung, von Transportwegen und von Keim- und Zellzahl sowie Milchinhaltsstoffen ab. Die Abnahmepreise für Bio- und konventionelle Schaf- und Ziegenmilch unterscheiden sich. Für Bio-Heumilch gibt es von einigen Abnehmern weitere Zuschläge. Daher können nur Durchschnittspreise angegeben werden.
Marktsituation
In den letzten Jahren gab es viele Neuzugänge und bestehende Betriebe haben ihren Tierbestand aufgestockt. Deshalb nehmen Verarbeiter neue Lieferanten nur sporadisch auf. Daher sind im Vorfeld mögliche Liefermengen und Abnehmer abzuklären.
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2017.09.01%2F1504262438806561.jpg]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image//2017.09.01/1504262438806561.jpg?m=MzYzLDIwNA%3D%3D&_=1504262630)
Vor dem Einstieg
- Vor dem Einstieg in die Schaf- oder Ziegenmilchproduktion mögliche Lieferverträge und Abnahmebedingungen abklären.
- Vorortberatung zu Tierhaltung, Stallbau, Fütterung und biologische Wirtschaftsweise anfordern.
- Kenntnis in der Tierhaltung und Bereitschaft auch größere Herden zu managen, muss vorhanden sein.
- Bei Direktvermarktung muss man vorab die Voraussetzungen für Verarbeitungs- und Verkaufsräume und rechtliche Anforderungen für das Inverkehrbringen von Lebensmitteln abklären.
- Investitionskosten sind zu berechnen.
- Der Arbeitskraftbedarf ist zu ermittlen und die Einsatzmöglichkeit vorhandener Arbeitskräfte am Betrieb ist abzuklären.